Bremsbeläge: was ist bei einem Wechsel zu beachten?

© Shutterstock / AlexLMX. Das Angebot an verschiedenen Bremsbelägen ist groß und es besteht eine gewisse Unsicherheit bei potenziellen Nutzern! Was sind die Unterschiede zwischen den Bremsbelägen, welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Modelle und wie müssen neue Bremsscheiben richtig eingefahren werden?

Welche Arten von Bremsbelägen gibt es und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Bremsbeläge unterscheiden sich in den verwendeten Reibmaterialien. Jeder Hersteller hat seine eigenen Rezepturen. Je nachdem, in welchem Land die Beläge verkauft werden, kann beispielsweise ein Belag aus Low-Metallic, der in Europa verkauft wird, in den USA zu einem Keramik-Belag werden, obwohl die Zusammensetzung gleich bleibt.

Grundsätzlich lassen sich vier verschiedene Gruppen von Reibmaterialien unterscheiden.

Organische Bremsbeläge

Die organischen Beläge bestehen aus verschiedenen Fasern wie Harzen, Glas, Gummi sowie Kevlar und Karbon. Aufgrund der Materialzusammensetzung sind diese Beläge weich und leise. Sie verschleißen die Bremsscheibe weniger, haben jedoch einen schlechteren Bremswert bei hohen Temperaturen oder häufigen Vollbremsungen.

Halbmetallische Beläge

Halbmetallische Beläge bestehen aus einer Mischung von 30 bis 65 Prozent Metall sowie Bindemitteln, Grafit und Füllstoffen. Dadurch sind sie kostengünstig und langlebig. Wenn die Bremsbeläge durch häufiges starkes Bremsen erhitzt werden, beeinflusst dies das Bremsverhalten nicht negativ. Der Nachteil dieser Beläge ist jedoch ihre Härte, die zu einem höheren Verschleiß der Bremsscheibe führt.

Geringmetallische Beläge

Low-Metallic-Beläge sind eine Mischung aus den zuvor genannten Belägen. Der Anteil an Metall, hauptsächlich Kupfer und Stahl, liegt zwischen 10 und 30 Prozent. Das Bremsverhalten bei hohen Temperaturen ist gut und der Verschleiß der Bremsscheibe ist geringer als bei halbmetallischen Belägen. Nachteilig sind die Anfälligkeit für Quietschen und die hohe Entstehung von Bremsstaub.

Keramik-Beläge

Diese Beläge enthalten keramische Fasern. Sie haben eine hellere Farbe als andere Beläge und zeichnen sich durch ihr gutes Verhalten bei hohen Temperaturen aus. Die Beläge sind langlebiger als andere Typen und erzeugen weniger sichtbaren Bremsstaub. Allerdings führen sie auch zu einem höheren Verschleiß der Bremsscheibe.

Haben Sie Fragen zum Thema Bremsbeläge?

Welcher Bremsbelag ist der richtige für mein Fahrzeug?

Um den passenden Bremsbelag für Ihr Fahrzeug zu finden, können Sie sowohl beim Fahrzeughersteller als auch in einer Fachwerkstatt nachfragen. Dort erhalten Sie Informationen darüber, ob beispielsweise keramische Beläge für Ihr Fahrzeug geeignet sind.

Wie werden neue Bremsbeläge eingefahren?

In den ersten 500 bis 700 Kilometern sollten Sie schnell aufeinanderfolgende Vollbremsungen vermeiden, um Überhitzung zu verhindern. Die Einwirkzeit ist wichtig, um sicherzustellen, dass sich die Bremsbeläge zu 100 Prozent an die Bremsscheibe anpassen. Dadurch wird eine optimale Bremsleistung erreicht.

Bedeutet quietschendes Bremsen ein Problem mit den Bremsen?

Nein, das Quietschen der Bremsen beeinträchtigt die Bremsfunktion nicht. Es entsteht durch Reibung zwischen den Belägen und der Bremsscheibe.

Müssen bei einem Wechsel der Bremsbeläge auch die Bremsscheiben ausgetauscht werden?

Wenn die Dicke der Bremsscheibe ausreichend ist und keine Beschädigungen oder Risse vorhanden sind, müssen die Bremsscheiben nicht ausgetauscht werden.

Was bedeutet Fading?

Beim Abbremsen erhitzt sich das Bremssystem. Wenn bei einer erhitzten Bremse die Bremsleistung nachlässt, spricht man von Fading.

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